Ich bin der Ansicht, dass der Monat Mai in diesem Blog noch einen fünften Beitrag verdient hat. Ein weiteres Thema zu finden, ist hier auch nicht weiter schwer. Denn letzen Donnerstag habe ich endlich mal einen Einblick in das Malaysische Nachtleben bekommen.
Es war etwa 19.30 Uhr als ich von einer SMS geweckt wurde: „Hey Chris, Viktor here. […] U wanna go out tonight? Experience some malaysian nightlife.“ Viktor kenne ich vom Fußball hier. Ein ziemlich lässiger Typ. Also schnell die Planungen für die zwei ausstehenden Hausarbeiten einen weiteren Tag nach hinten verschoben, meine Optik generalüberholt und schon konnte es los gehen.
Viktor hatte noch einen Uni-Kollegen im Schlepptau: Keong. Keong kommt aus Südkorea (sogar aus Seoul) und studiert schon seit sechs Jahren hier in Malaysia. Es hat in der Tat nur zwei bis drei Sätze gebraucht, bis wir uns alle sympathisch waren. Wenn ich genauer drüber nachdenke, sind Viktor und Keong die beiden ersten Studenten, die ich hier kennenlerne, die nichts BWL-orientiertes studieren. Beide studieren nämlich Grafik-Design an der One Akademie hier ganz in der Nähe. So hat Viktor zum Beispiel auch seinen etwas unkonventionellen Hut gerechtfertigt: „We art-students like to express ourselves.“ – gebongt. Der Südkoreaner in unserem Trio ist dabei auch ein interessanter wie gesprächiger Charakter. Mir begegnen Tag für Tag eigentlich jede Menge ironische wie auch paradoxe Dinge (zumindest in meinem Kopf werden sie zu solchen), aber der hier ist echt nicht schlecht: Keongs Vater hat in Korea eine Milchfarm (nennt man das in Deutschland einfach nur „Bauernhof“?) – Keong selbst ist aber Laktose-intolerant. Das ist ärgerlich, schmunzeln musste ich aber trotzdem.
Eine Bar mit Namen „The Library“ war das Ziel des Abends. Eine beliebte Bar unter Studenten mit solidem Konzept. Der Grund für die Popularität liegt hierbei auf der Hand: So kann man schließlich für die Zeit seines Aufenthalts den Satz „Ich bin noch in der Bibliothek!“ immer wieder nützlich in Telefon-Gespräche oder SMS einbauen.
Einen Anlass gab es auch. Ein Freund von Viktor hat seinen 23. Geburtstag gefeiert.
finanziell ordentlich geteilt. In solch einer sozialistischen Trinkkultur geht natürlich nichts über eine gute Individualtaktik. So haben wir im Laufe des Abends unsere Sitzplätze nur für Toilettengänge verlassen – lohnend. (Foto: v.re. Viktor und ich)
Ehe wir zum ersten Mal angestoßen hatten, ging mir immer wieder die Tatsache durch den Kopf, dass einigen Asiaten ein Enzym fehlt, das Alkohol abbaut und somit einen schnellen Systemabsturz verhindert. Keong hat mich da aber eines Besseren belehrt. Der Typ hat den ganzen Abend lang sogar einen Bogen um die Cola gemacht und war immer der Erste beim Nachschenken! Gut im Training der Mann.
Viktor hat übrigens noch einen Zwillingsbruder: Niklas. Ganz böse Sache. Als sich Niklas nämlich zu uns an den Tisch gesetzt hat, habe ich mir fünf Minuten den Kopf darüber zerbrochen, warum und wie schnell Viktor denn sein Hemd gewechselt hat. Sachen gibts ...
In eine ähnliche Kategorie fällt meine Begegnung mit einer Malaiin, die wirklich richtig gut Deutsch sprechen konnte. Auf dem Weg zur Toilette habe ich eigentlich einen ihrer Freunde kennen gelernt, der mich -wie so viele hier- nach meinem Heimatland gefragt habt. Hin und her, plötzlich stand ich mit beiden am Tisch und habe ein bisschen in meiner Muttersprache gechattet. Ich weiß was ihr jetzt denkt, und sie sah auch wirklich nicht schlecht aus, aber ihr Freund saß direkt daneben. (Foto: Die Party-Crowd)
Foto: Im 4 Uhr schon nach Hause?!
Ich habe noch mehr Fotos an diesem Abend geschossen als hier zu sehen sind. Die sind jetzt auch bei studiVZ zu finden. Ich hätte sie auch gerne bei facebook hochgeladen, aber auf den Bildern ist so eine Art Sperrvermerk zu finden. Da ich den beiden Jungs versprochen habe, die Bilder lediglich auf dem deutschen Markt zu veröffentlichen, fällt ein Upload bei facebook also flach. Zugegeben, ich kann die „Was in Vegas passiert, bleibt auch in Vegas“-Einstellung der beiden sogar irgendwie verstehen.
Also schaut euch schlau.
ChK
Schöne Fotos, bestimmt auch nette Freunde!
AntwortenLöschenMama
Schöne Fotos, bestimmt auch nette Freunde!
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